Phase 1

Rückblick 2019 – 2021

Mit den gewonnenen Erkenntnissen ist es möglich, Bewirtschaftungsgrundsätze für den Wald abzuleiten. Es können gezielt Pflanzen stehen gelassen, gefördert oder aktiv eingebracht werden, welche für Bienen und andere Bestäuber von unverzichtbarer Bedeutung sind. Das generierte Wissen wird von der Projektherrschaft an Försterkollegen und andere Interessierte im Kanton und darüber hinaus weitergegeben. So profitiert die Biodiversität, und davon wiederum bestäubende Insekten. Ein verbessertes Nahrungsangebot im Wald – sowohl in der Menge als auch in der Vielfalt – ist nicht zuletzt auch im Sinne der Imkerei.

2019 wurden die ersten Klotzbeuten gebaut, aufgehängt und besiedelt. Im folgenden Jahr wurde eine Linde ausgehöhlt, in der sich ein wilder Schwarm einnistete. Nach Besiedlung der Beuten werden die Völker ca. alle zwei Wochen kontrolliert. In der Bienensaison wird im Früh- und Spätsommer für die Pollenanalyse Honig und Nektar geerntet. Die Milbenzahlen werden ab Juli monatlich ermittelt und die Virenbelastung wird dreimal, im Frühjahr, Ende Juni und vor der Einwinterung, bestimmt.

In den nächsten Jahren werden Hecken und Waldränder aufgewertet. Es finden Ergänzungspflanzungen mit wichtigen Sträuchern statt. Die Zusammenarbeit mit Imkerei und Landwirtschaft ist essentiell.

Die Projektdauer wird auf mindestens vier Jahre ausgelegt. Spätestens nach diesen vier Jahren soll ein Abschlussbericht über die Erfolge des Projekts berichten. Im Anschluss werden alle Anlagen abgebrochen. Über die Zukunft der Bienen, werden wir im letzten Projektjahr entscheiden.

Ziel der 1. Phase des Projekts war es, Carnica Bienen an ihrem ursprünglichen Standort im Wald anzusiedeln, wo sie als wildlebende Bienen artgerecht und naturnah überleben können. Dieser Zustand wurde mit Klotzbeuten in Einzelaufstellung wiederhergestellt. Zudem wurden die Beuten mit Sensoren und Messinstrumenten ausgestattet, die regelmässig Sonnenstunden, Windstärke, Windrichtung, Umgebungs- und Innentemperatur aufzeichnen. Der Anteil der überlebenden Bienenvölker wuchs in den drei Versuchsjahren auf 50%. In dieser Phase konnten wichtige Erfahrungen gemacht werden.